Inhaltsverzeichnis:
- Hans-Joachim Bannier sucht Abnehmer in Bielefeld
- Erik Schräder in Werther unter Dauerdruck
- Statistisches Bundesamt meldet über eine Million Tonnen
- Charlotte Otte aus Hiddenhausen bleibt gelassen
Hans-Joachim Bannier sucht Abnehmer in Bielefeld
Beim Obsthof von Hans-Joachim Bannier in Bielefeld hängen die Bäume schwer von Äpfeln. Sein Lager ist bis zum Rand gefüllt. Der Züchter verfügt aktuell über rund 14 Tonnen eingelagertes Obst. Um Platz für neue Sorten zu schaffen, bietet er die Äpfel vorübergehend zu reduzierten Preisen an.
Bannier hat sich mit einem Aufruf an die Bevölkerung gewandt. Er bittet Kitas, Schulen und Privatpersonen um Unterstützung.
- Kindergärten und Bildungseinrichtungen könnten frische Äpfel direkt abnehmen.
- Haushalte in der Region haben die Möglichkeit, günstig Fruchtsaft oder Obst zu erwerben.
Die Verkaufsaktion auf seinem Hof zog zahlreiche Besucher an. Trotz der großen Nachfrage bleibt das Problem der vollen Lager bestehen, da die Ernte weiter anhält.
Erik Schräder in Werther unter Dauerdruck
Auch Erik Schräder aus Werther, Betreiber einer Mosterei, erlebt eine außergewöhnliche Saison. In den vergangenen Wochen erhielt er bis zu 13 Tonnen Obst täglich, vor allem von Privatleuten. Um die Mengen zu verarbeiten, arbeitet er nahezu rund um die Uhr – oft bis zu 17 Stunden am Tag.
Die Kapazitätsgrenze ist längst erreicht. Wegen Überlastung musste Schräder vorübergehend einen Aufnahmestopp verhängen. Seine Maschinen laufen ohne Unterbrechung, dennoch stauen sich die Lieferungen. Das zeigt, wie groß die diesjährige Erntemenge tatsächlich ist.
Statistisches Bundesamt meldet über eine Million Tonnen
Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamts wird die Apfelproduktion 2025 mehr als eine Million Tonnen erreichen. Damit handelt es sich um die beste Ernte seit mehreren Jahren.
Die günstigen Wetterbedingungen während der Blütezeit und ein Sommer mit moderaten Temperaturen haben die Erträge deutlich erhöht. Besonders in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen melden viele Betriebe Rekordzahlen.
| Jahr | Geschätzte Apfelernte (in Mio. Tonnen) |
|---|---|
| 2022 | 0,75 |
| 2023 | 0,82 |
| 2024 | 0,90 |
| 2025 | 1,05 |
Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr beträgt rund 17 %.
In Hiddenhausen sieht man die Entwicklung gelassen. Charlotte Otte, Geschäftsführerin eines großen Obsthofs, betont die Vorteile einer guten Lagerstruktur. Wer langfristige Kühlmöglichkeiten besitzt, kann Überschüsse effizient nutzen.
Trotz der Entspannung in ihrem Betrieb zeigen sich Engpässe bei den Apfelkisten. Selbst große Unternehmen müssen kurzfristig zusätzliche Behälter organisieren, um die Ernte sicher zu lagern.
Viele private Gartenbesitzer melden ebenfalls außergewöhnlich volle Bäume. Dadurch steigt der Druck auf regionale Mostereien weiter.
Die aktuelle Saison stellt Landwirte, Mostereien und Händler vor besondere Herausforderungen. Die Rekordernte bringt zwar wirtschaftliche Chancen, verlangt aber zugleich schnelle Organisation und Lagerplanung. Für die Bevölkerung bietet sie jedoch eines: reichlich frisches Obst zu günstigen Preisen.
Quelle: WDR, webrivaig.com/de
