Inhaltsverzeichnis:
- Berat Nimani gesteht teilweise
- Zeugen widersprechen der Darstellung
- Fehde zwischen zwei Familien
- Wichtige Fakten im Überblick
Berat Nimani gesteht teilweise
Der 33-jährige Berat Nimani räumt ein, auf dem Gehweg vor dem Landgericht geschossen zu haben. Schüsse, die kurz darauf aus einem fahrenden Auto abgegeben wurden, will er jedoch nicht abgefeuert haben. Das Gericht hatte zuvor geäußert, dass Nimani möglicherweise auch für diese verantwortlich sei.
Nimani erklärte weiter, er habe Angst gehabt. Bereits vor dem Mord an seinem Bruder habe es Drohungen gegen seine Familie gegeben. Er habe in Panik gehandelt, um seine Angehörigen zu schützen. Als Motiv nannte er jedoch keine Rache. Der Angeklagte ließ zudem eine Entschuldigung an zwei verletzte Opfer verlesen.
Zeugen widersprechen der Darstellung
Das Gericht zweifelt an Nimanis Aussage, er habe nicht aus dem Auto geschossen. Mitangeklagt ist auch die Schwester des ermordeten Boxers Besar Nimani, die laut Ermittlungen im Fahrzeug gesessen haben soll. Berat Nimani gab dagegen an, nach der Tat mit der Stadtbahn nach Hause gefahren zu sein. Dafür gebe es Zeugen, so die Verteidigung.
Nach der Verlesung der Erklärung äußerte der Vorsitzende Richter, er habe noch Fragen. Die Verteidigerin Nimanis lehnte eine spontane Befragung ab. Fragen sollten schriftlich gestellt und zu einem späteren Zeitpunkt beantwortet werden.
Fehde zwischen zwei Familien
Hintergrund der Schüsse ist eine langjährige Auseinandersetzung zwischen zwei Familien. Auslöser des Angriffs war der Mord an dem ehemaligen Profiboxer Besar Nimani im März 2024. Er wurde in der Bielefelder Altstadt mit mehreren Schüssen getötet.
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld vermutet, dass der Bruder Berat Nimani und möglicherweise auch die Schwester den Tod des Boxers rächen wollten. Der Mordprozess gegen beide Angeklagten wird Ende Oktober fortgesetzt.
Wichtige Fakten im Überblick
- Tatort: Landgericht Bielefeld, Ende Februar
- Angeklagter: Berat Nimani, Bruder des ermordeten Boxers Besar Nimani
- Geständnis: Teilweise – Schüsse vom Gehweg zugegeben, Schüsse aus Auto bestritten
- Opfer: Zwei Verletzte
- Nächster Verhandlungstermin: Ende Oktober
Der Fall Nimani bleibt ein zentrales Thema der Bielefelder Justiz. Das Gericht prüft weiterhin, ob der Angeklagte tatsächlich allein aus Angst handelte oder ob Rache eine Rolle spielte.
Quelle: WDR, www.fox360.net/de