Dienstag, 16 Juli 2024 16:02

Verurteilung eines angehenden Rettungssanitäters zu 13 Jahren Haft in Bielefeld

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Urteil - Bielefeld Urteil - Bielefeld fot: pixabay

Am 15. Juli fand im Landgericht Bielefeld die Urteilsverkündung gegen einen 21 - jährigen angehenden Rettungssanitäter statt, der wegen Mordes an einer gleichaltrigen Kollegin zu 13 Jahren Haft verurteilt wurde. Die Tat, die auf einen privaten Streit folgte, ereignete sich im vergangenen Oktober während einer privaten Party.

Hintergründe des Falls

Der junge Mann und das Opfer arbeiteten zusammen bei einem Rettungsdienst. Nachdem er von der Kollegin zurückgewiesen wurde, bat er um ein klärendes Gespräch. Während des Gesprächs auf einem Spaziergang griff er sie mit einem Messer an, woraufhin die junge Frau verblutete. Der Angeklagte gestand die Tat früh im Prozess, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt wurde.

Urteil nach Jugendstrafrecht

Obwohl das Gericht aufgrund von Entwicklungsverzögerungen und mangelnder emotionaler Reife des Angeklagten nach Jugendstrafrecht urteilte, wurde eine über die übliche Höchststrafe von zehn Jahren hinausgehende Strafe festgesetzt. Dies begründete das Gericht mit der besonderen Schwere der Schuld und der Feststellung zweier Mordmerkmale.

Reaktionen und Ausblick

Die Verteidigung erklärte, dass die Entscheidung, nach Jugendstrafrecht zu urteilen, angemessen sei, kündigte jedoch Revision gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil an. Während der Urteilsverkündung war der Gerichtssaal voll besetzt, und viele Prozessbeobachter sowie Verwandte des Opfers waren anwesend.

Das Urteil hat in der lokalen Gemeinschaft und darüber hinaus Aufmerksamkeit erregt, da es die schwerwiegenden Konsequenzen von privaten Streitigkeiten und die Notwendigkeit einer angemessenen psychologischen Betreuung für junge Erwachsene in stressreichen Berufen beleuchtet.

Quelle: 1.WDR