Bisherige Maßnahmen und deren Herausforderungen
Zur Kontrolle der Taubenpopulation wurden in Bielefeld bisher Vergrämungsmaßnahmen wie Netze oder Spikes eingesetzt, um das Nisten der Tiere an unerwünschten Orten zu verhindern. Ein weiterer Ansatz war der Einsatz eines Taubenwagens an der Mindener Straße, wo Taubeneier durch künstliche Eier ersetzt werden, um die Geburtenrate zu kontrollieren. Trotz der Austauschaktion von 855 Eiern im Jahr 2022 durch Ehrenamtliche des Tierschutzvereins Bielefeld und der Einrichtung von Taubenhäusern stießen diese Maßnahmen an ihre Grenzen. Probleme wie Kollisionen bei Großveranstaltungen und potentielle Verschmutzungen machten eine Überarbeitung des Konzepts notwendig.
Das überarbeitete Konzept
Das neue Konzept sieht neben den bestehenden Maßnahmen zusätzliche Schritte vor, um die Population der Stadttauben einzudämmen. Ein zentraler Punkt ist die Reduzierung des Futterangebots durch ein Fütterungsverbot im Innenstadtbereich. Ebenfalls soll das Medikament "Ovistop" zum Einsatz kommen, welches die Reproduktionsfähigkeit der Tauben einschränkt. Nach einer Testphase an ausgewählten Standorten könnte eine Ausweitung auf das gesamte Stadtgebiet erfolgen, begleitet von veterinärmedizinischer Überwachung.
Unterstützung und künftige Pläne
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat sich positiv zum Einsatz von "Ovistop" geäußert, da keine Gefahr für Greifvögel besteht, die mit dem Mittel behandelte Tauben erbeuten. Diese Unterstützung stärkt das Konzept der Stadt Bielefeld. Derzeit wird das überarbeitete Konzept in politischen Gremien diskutiert, einschließlich der möglichen Einführung eines Taubenbeauftragten. Die Hoffnung besteht, ab 2025 mit den erweiterten Maßnahmen zu beginnen.
Das geplante Taubenkonzept der Stadt Bielefeld stellt einen durchdachten Ansatz zur Kontrolle der Taubenpopulation dar, der sowohl die Tiergesundheit als auch die städtische Sauberkeit berücksichtigt. Mit der gezielten Anwendung moderner Methoden und der Unterstützung durch das LANUV scheint ein erfolgreicher Weg zur Eindämmung der Problematik gefunden zu sein. Die künftige Umsetzung wird zeigen, wie effektiv die neuen Maßnahmen in der Praxis sein werden.
Quelle: bielefeld.de